Vorbild China? Think twice…

Im SPIEGEL schwärmt Unternehmenserbe Jürgen Heraeus (89) im Rahmen des üblichen Deutschlands-Dissings durch die deutsche Wirtschaft selbst: „Die Chinesen lernen schnell und hängen uns ab. Bei uns scheitert schon die Diskussion um die Abschaffung der Feiertage oder den späteren Eintritt ins Rentenalter, obgleich wir sichtbar älter werden.“ Die einzige Lösung sei aus seiner Sicht, eine Minderheitsregierung.“ (SPIEGEL 47/2025).

Mal abgesehen davon, dass der Unternehmenserbe von einer durch die AfD tolerierten Unionsregierung fabuliert und dabei herzlich wenig aus der Firmen/Zwangsarbeitergeschichte seines eigenen Unternehmens gelernt zu haben scheint, hier ein paar Fakten zum Thema China.

Aus dem Bericht des Institutes der Deutschen Wirtschaft 88/2025 vom 27.10.2025 geht hervor: Die offizielle Jugendarbeitslosigkeit in China beträgt aktuell 18,9% oder rund 6 Millionen. Die Dunkelziffer liegt bei zusätzlichen 22 Millionen. Die prekäre Lage sorgt dafür, dass viele junge Menschen – sofern sie überhaupt Arbeit bekommen – im Modus 9-9-6 arbeiten müssen. Von 9:00-21:00 Uhr an 6 Tagen in der Woche. (Link im 1. Kommentar).

Auch interessant: Der demografische Wandel in China ist weitaus dramatischer als in Deutschland. China verliert nach Berechnungen des World-Population-Prospects der UN innerhalb der nächsten 75 Jahre mindestens 500 Millionen Einwohner (von 1,4 Mrd. auf 900 Mio.) oder gar bis zu über 1 Mrd. Einwohner (auf 400 Mio.). Dafür verantwortlich ist die Ein-Kind-Politik der Diktatur aus der Vergangenheit und die gegenwärtig extrem niedrige Geburtenrate aufgrund der Perspektivlosigkeit junger Menschen.

Aber klar: Läuft dort. Nur hier ist alles Mist. Mehr dazu auch im aktuellen Podcast der Elefantenrunde